DIE SPRÜCHE SALOMOS (SPRICHWÖRTER)

Kapitel 25   30

Zusätzlich Prediger 7,16-23

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Weitere Sprüche Salomos

25

1 Auch dies sind [a] Sprüche Salomos; die Männer Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.

2 Es ist Gottes Ehre, eine Sache zu verbergen; aber der Könige Ehre ist es, eine Sache zu erforschen.

3 Der Himmel ist hoch und die Erde tief, und der Könige Herz ist unerforschlich.

4 Man tue die Schlacken vom Silber, so gelingt dem Goldschmied das Gefäß;

5 man tue den Gottlosen hinweg vom König, so wird [a] sein Thron durch Gerechtigkeit gefestigt.

6 Prange nicht vor dem Könige und stelle dich nicht zu den Großen;

7 denn [a] es ist besser, daß man zu dir sage: Tritt hier herauf!, als daß du erniedrigt wirst vor einem Edlen, den deine Augen gesehen haben.

8 Laufe nicht zu schnell vor Gericht; denn was willst du zuletzt machen, wenn dich dein Nächster beschämt?

9 Trage deine Sache mit deinem Nächsten aus, aber [a] verrate nicht eines andern Geheimnis,

10 damit von dir nicht übel spricht, wer es hört, und dann das böse Gerede über dich nicht aufhört.

11 Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen. [a]

12 Ein Weiser, der mahnt, und ein Ohr, das auf ihn hört, das ist wie ein goldener Ring und ein goldenes Halsband.

13 Wie die Kühle des Schnees zur Zeit der Ernte, so ist ein getreuer Bote dem, der ihn gesandt hat, und erquickt seines Herrn Seele.

14 Wer Geschenke verspricht und hält's nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen.

15 Durch Geduld wird ein Fürst überredet, und eine [a] linde Zunge zerbricht Knochen.

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16 Findest du Honig, so iß davon nur, soviel du bedarfst, daß du nicht zu satt wirst und speist ihn aus.

17 Halte deinen Fuß zurück vom Hause deines Nächsten; er könnte dich satt bekommen und dir gram werden.

18 Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist wie ein Streithammer, Schwert und scharfer Pfeil.

19 Auf einen Treulosen hoffen zur Zeit der Not, das ist wie ein fauler Zahn und gleitender Fuß.

20 Wer einem mißmutigen Herzen Lieder singt, das ist, wie wenn einer das Kleid ablegt an einem kalten Tag, und wie Essig auf Lauge.

21 [a] Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser,

22 denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir's vergelten.

23 Wind mit dunklen Wolken bringt Regen, und heimliches Geschwätz schafft saure Gesichter.

24 Besser im Winkel auf dem Dache sitzen als mit einer zänkischen Frau zusammen in einem Hause.

25 Eine [a] gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kühles Wasser für eine durstige Kehle.

26 Ein Gerechter, der angesichts eines Gottlosen wankt, ist wie ein getrübter Brunnen und eine verderbte Quelle.

27 Zuviel Honig essen ist nicht gut; aber wer nach schweren Dingen forscht, dem bringt's Ehre.

28 Ein Mann, der [a] seinen Zorn nicht zurückhalten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern.

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26

1 Wie Schnee zum Sommer und Regen zur Ernte, so reimt sich Ehre zum Toren.

2 Wie ein Vogel dahinfliegt und eine Schwalbe enteilt, so ist ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein.

3 Dem Roß eine Peitsche und dem Esel einen Zaum und [a] dem Toren eine Rute auf den Rücken!

4 Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, daß du ihm nicht gleich wirst.

5 Antworte aber dem Toren nach seiner Torheit, daß er sich nicht weise dünke.

6 Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet, der ist wie einer, der sich selbst die Füße abhaut und Schaden leidet.

7 Wie einem Gelähmten das Tanzen, so steht dem Toren an, von Weisheit zu reden.

8 Einem Toren Ehre antun, das ist, wie wenn einer einen edlen Stein auf einen Steinhaufen wirft.

9 Ein Spruch in eines Toren Mund ist wie ein Dornzweig in der Hand eines Trunkenen.

10 Wie ein Schütze, der jeden verwundet, so ist, wer einen Toren oder einen Vorübergehenden dingt.

11 Wie [a] ein Hund wieder frißt, was er gespien hat, so ist der Tor, der seine Torheit immer wieder treibt.

12 Wenn du einen siehst, der sich [a] weise dünkt, da ist für einen Toren mehr Hoffnung als für ihn.

13 Der Faule spricht: [a] »Es ist ein Löwe auf dem Wege, ein Löwe auf den Gassen.«

14 Ein [a] Fauler wendet sich im Bett wie die Tür in der Angel.

15 Der Faule steckt seine Hand in die Schüssel, und es wird ihm sauer, daß er sie zum Munde bringe. [a]

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16 Ein Fauler dünkt sich weiser als sieben, die da wissen, verständig zu antworten.

17 Wer vorübergeht und sich mengt in fremden Streit, der ist wie einer, der den Hund bei den Ohren zwackt.

18 Wie ein Unsinniger, der mit Geschoß und Pfeilen schießt und tötet,

19 so ist ein Mensch, der seinen Nächsten betrügt und spricht: »Ich habe nur gescherzt.«

20 Wenn kein Holz mehr da ist, so verlischt das Feuer, und [a] wenn der Verleumder weg ist, so hört der Streit auf.

21 Wie die Kohlen die Glut und Holz das Feuer, so [a] facht ein zänkischer Mann den Streit an.

22 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen und gehen einem glatt ein. [a]

23 Glatte Lippen und ein böses Herz, das ist wie Tongeschirr, mit Silberschaum überzogen.

24 [a] Der Hasser verstellt sich mit seiner Rede, aber im Herzen ist er falsch;

25 wenn er seine Stimme holdselig macht, so glaube ihm nicht; denn es sind sieben Greuel in seinem Herzen.

26 Wer den Haß trügerisch verbirgt, dessen Bosheit wird doch vor der Gemeinde offenbar werden.

27 Wer [a] eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen.

28 Eine falsche Zunge haßt den, dem sie Arges getan hat, und glatte Lippen richten Verderben an.

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27

1 Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der Tag bringt. [a]

2 Laß dich von einem andern loben und nicht von deinem Mund, von einem Fremden und nicht von deinen eignen Lippen.

3 Stein ist schwer, und Sand ist Last; aber der Ärger über einen Toren ist schwerer als beide.

4 Zorn ist ein wütig Ding, und Grimm ist ungestüm; aber wer kann vor der Eifersucht bestehen?

5 Offene [a] Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt.

6 Die [a] Schläge des Freundes meinen es gut; aber die [b] Küsse des Hassers sind trügerisch.

7 Ein Satter tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen ist alles Bittre süß.

8 Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, so ist ein Mann, der aus seiner Heimat flieht.

9 Das Herz freut sich an Salbe und Räucherwerk, und süß ist der Freund, der wohlgemeinten Rat gibt.

10 Von deinem [a] Freund und deines Vaters Freund laß nicht ab. Geh nicht ins Haus deines Bruders, wenn dir's übel geht. Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.

11 Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, so kann ich antworten dem, der mich schmäht.

12 Ein Kluger sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; aber die Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden.

13 Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände ihn anstelle des Fremden.

14 Wenn einer seinen Nächsten des Morgens früh mit lauter Stimme segnet, so wird ihm das für einen Fluch gerechnet.

15 [a] Eine zänkische Frau und ein triefendes Dach, wenn's sehr regnet, lassen sich miteinander vergleichen:

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16 wer sie aufhalten will, der will den Wind aufhalten und will Öl mit der Hand fassen.

17 Ein Messer wetzt das andre und ein Mann den andern.

18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, der ißt Früchte davon, und wer seinem Herrn treu dient, wird geehrt.

19 Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so ein Mensch im Herzen des andern.

20 Unterwelt und Abgrund werden niemals satt, und [a] der Menschen Augen sind auch unersättlich.

21 Ein Mann bewährt sich in seinem Ruf wie das Silber im Tiegel und das Gold im Ofen.

22 Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.

23 Auf deine Schafe hab acht und nimm dich deiner Herden an;

24 denn Vorräte währen nicht ewig, und auch eine Krone währt nicht für und für.

25 Ist das Gras abgeweidet und wiederum Grünes nachgewachsen und ist das Futter auf den Bergen gesammelt,

26 dann kleiden dich die Lämmer, und die Böcke geben dir das Geld, einen Acker zu kaufen;

27 du hast Ziegenmilch genug zu deiner Speise, zur Speise deines Hauses und zur Nahrung deiner Mägde.

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28

1 [a] Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt; der Gerechte aber ist furchtlos wie ein junger Löwe.

2 Um des Landes Sünde willen wechseln häufig seine Herren; aber durch einen verständigen und vernünftigen Mann gewinnt das Recht Bestand.

3 Ein gottloser Mann, der die Geringen bedrückt, ist wie ein Platzregen, der die Frucht verdirbt.

4 Wer die Weisung verläßt, rühmt den Gottlosen; wer sie aber bewahrt, der bekämpft ihn.

5 Böse Leute verstehen nichts vom Recht; die aber nach dem HERRN fragen, verstehen alles.

6 Besser ein Armer, der in seiner Unsträflichkeit wandelt, als ein Reicher, der auf verkehrten Wegen geht. [a]

7 Wer die Lehre bewahrt, ist ein verständiger Sohn; wer aber der Schlemmer Geselle ist, macht seinem Vater Schande.

8 Wer sein Gut mehrt mit Zinsen und Aufschlag, der sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt. [a]

9 Wer sein Ohr abwendet, um die Weisung nicht zu hören, [a] dessen Gebet ist ein Greuel.

10 Wer die Frommen verführt auf einen bösen Weg, wird selbst in seine Grube fallen; aber die Frommen werden Gutes ererben.

11 Ein Reicher meint weise zu sein, aber ein verständiger Armer durchschaut ihn.

12 Wenn die Gerechten Oberhand haben, so ist herrliche Zeit; [a] wenn aber die Gottlosen hochkommen, verbergen sich die Leute.

13 Wer seine Sünde leugnet, dem wird's nicht gelingen; [a] wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.

14 Wohl dem, der Gott allewege fürchtet! Wer aber sein Herz verhärtet, wird in Unglück fallen.

15 Ein Gottloser, der über ein armes Volk regiert, ist wie ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär.

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16 Wenn ein Fürst ohne Verstand ist, so geschieht viel Unrecht; wer aber unrechten Gewinn haßt, wird lange leben.

17 Wer schuldig ist am Blut eines Menschen, der wird flüchtig sein bis zum Grabe, und niemand helfe ihm! [a]

18 Wer ohne Tadel einhergeht, dem wird geholfen; wer aber verkehrte Wege geht, wird in eine Grube fallen.

19 Wer seinen Acker bebaut, wird Brot genug haben; wer aber nichtigen Dingen nachgeht, wird Armut genug haben.

20 Ein treuer Mann wird von vielen gesegnet; [a] wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht ohne Schuld bleiben.

21 Die [a] Person ansehen ist nicht gut; aber mancher vergeht sich schon um ein Stück Brot.

22 Wer habgierig ist, [a] jagt nach Reichtum und weiß nicht, daß Mangel über ihn kommen wird.

23 Wer einen Menschen zurechtweist, wird zuletzt Dank haben, mehr als der da freundlich tut.

24 Wer [a] seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht, es sei nicht Sünde, der ist des Verderbers Geselle.

25 Ein Habgieriger erweckt Zank; wer sich aber auf den HERRN verläßt, wird gelabt.

26 Wer [a] sich auf seinen Verstand verläßt, ist ein Tor; wer aber in der Weisheit wandelt, wird entrinnen.

27 Wer dem Armen gibt, dem wird nichts mangeln; wer aber seine Augen abwendet, der wird von vielen verflucht.

28 Wenn die Gottlosen hochkommen, so verbergen sich die Leute; wenn sie aber umkommen, werden der Gerechten viel.

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29

1 Wer [a] gegen alle Warnung halsstarrig ist, der wird plötzlich verderben ohne alle Hilfe.

2 Wenn [a] der Gerechten viel sind, freut sich das Volk; wenn aber der Gottlose herrscht, seufzt das Volk.

3 Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; [a] wer aber mit Huren umgeht, kommt um sein Gut.

4 Ein König richtet das Land auf durchs Recht; wer aber viel Steuern erhebt, richtet es zugrunde.

5 Wer seinem Nächsten schmeichelt, der spannt ihm ein Netz über den Weg.

6 Wenn ein Böser sündigt, verstrickt er sich selbst; aber ein Gerechter geht seinen Weg und ist fröhlich.

7 Der Gerechte weiß um die Sache der Armen; der Gottlose aber weiß gar nichts.

8 Die Spötter bringen leichtfertig eine Stadt in Aufruhr; aber die Weisen stillen den Zorn.

9 Wenn ein Weiser mit einem Toren rechtet, so tobt der oder lacht, aber es gibt keine Ruhe.

10 Die Blutgierigen hassen den Frommen; aber die Gerechten nehmen sich seiner an.

11 [a] Ein Tor schüttet all seinen Unmut aus, aber [b] ein Weiser beschwichtigt ihn zuletzt.

12 Ein Herrscher, der auf Lügen hört, hat nur gottlose Diener.

13 [a] Der Arme und sein Peiniger begegnen einander; der beiden [b] das Augenlicht gab, ist der HERR.

14 Ein König, der die Armen treulich richtet, dessen Thron wird für immer bestehen. [a]

15 Rute und Tadel gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande. [a]

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16 Wo viele Gottlose sind, da ist viel Sünde; aber [a] die Gerechten werden ihren Fall erleben.

17 [a] Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Freude machen und deine Seele erquicken.

18 Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!

19 Ein Knecht läßt sich mit Worten nicht in Zucht halten; denn wenn er sie auch versteht, so nimmt er sie doch nicht an.

20 Siehst du einen, der [a] schnell ist zu reden, da ist für einen Toren mehr Hoffnung als für ihn.

21 Wenn ein Knecht von Jugend auf verwöhnt wird, so wird er am Ende widerspenstig sein.

22 Ein [a] zorniger Mann richtet Streit an, und ein Grimmiger tut viel Sünde.

23 [a] Die Hoffart des Menschen wird ihn stürzen; aber [b] der Demütige wird Ehre empfangen.

24 Wer mit Dieben gemeinsame Sache macht, haßt sein Leben; [a] den Fluch hört er aussprechen und zeigt's nicht an.

25 Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verläßt, wird beschützt. [a]

26 Viele suchen das Angesicht eines Fürsten; aber eines jeglichen Recht kommt vom HERRN.

27 Ein ungerechter Mensch ist dem Gerechten ein Greuel; und wer recht wandelt, ist dem Gottlosen ein Greuel.

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Die Sprüche Agurs

30

1 Dies sind die Worte Agurs, des Sohnes des Jake, aus [a] Massa. Es spricht der Mann: Ich habe mich gemüht, o Gott, ich habe mich gemüht, o Gott, und muß davon lassen.

2 Denn ich bin der Allertörichtste, und Menschenverstand habe ich nicht.

3 Weisheit hab ich nicht gelernt, und Erkenntnis des Heiligen habe ich nicht.

4 Wer ist hinaufgefahren zum Himmel und wieder herab? Wer hat den Wind in seine Hände gefaßt? Wer hat die Wasser in ein Kleid gebunden? Wer hat alle Enden der Welt bestimmt? Wie heißt er? Und wie heißt sein Sohn? Weißt du das? [a]

5 Alle [a] Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen.

6 [a] Tu nichts zu seinen Worten hinzu, daß er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.

7 Zweierlei bitte ich von dir, das wollest du mir nicht verweigern, ehe denn ich sterbe:

8 Falschheit und Lüge laß ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib mir nicht; [a] laß mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast.

9 Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: [a] Wer ist der HERR? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen.

10 Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn, daß er dir nicht fluche und du es büßen mußt.

11 Es gibt eine Art, die ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht segnet;

12 eine Art, die [a] sich rein dünkt, und ist doch von ihrem Schmutz nicht gewaschen;

13 eine Art, die ihre Augen hoch trägt und ihre Augenlider emporhebt;

14 eine Art, die Schwerter als Zähne hat und Messer als Backenzähne und verzehrt die Elenden im Lande und die Armen unter den Leuten.

15 Der Blutegel hat zwei Töchter, die heißen: »Gib her, gib her!« Drei sind nicht zu sättigen, und vier sagen nie: »Es ist genug«:

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16 das Totenreich und der Frauen verschloßner Schoß, die Erde, die nicht des Wassers satt wird, und das Feuer, das nie spricht: »Es ist genug!«

17 Ein Auge, das den Vater verspottet, und verachtet, der Mutter zu gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen. [a]

18 Drei sind mir zu wundersam, und vier verstehe ich nicht:

19 des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg auf dem Felsen, des Schiffes Weg mitten im Meer und des Mannes Weg beim Weibe.

20 So ist der Weg der Ehebrecherin: sie verschlingt und wischt sich den Mund und spricht: Ich habe nichts Böses getan.

21 Ein Land wird durch dreierlei unruhig, und viererlei kann es nicht ertragen:

22 einen Knecht, wenn er König wird; einen Toren, wenn er zu satt ist; [a]

23 eine [a] Verschmähte, wenn sie geehelicht wird, und eine Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt.

24 Vier sind die Kleinsten auf Erden und doch klüger als die Weisen:

25 die Ameisen - ein schwaches Volk, dennoch schaffen sie im Sommer ihre Speise; [a]

26 die Klippdachse - ein schwaches Volk, dennoch bauen sie ihr Haus in den Felsen;

27 die Heuschrecken - sie haben keinen König, dennoch ziehen sie aus in Ordnung;

28 die Eidechse - man greift sie mit den Händen, und sie ist doch in der Könige Schlössern.

29 Drei haben einen stattlichen Gang, und vier gehen stolz einher:

30 der Löwe, mächtig unter den Tieren und kehrt um vor niemandem;

31 der stolze Hahn, der Widder und der König, wenn er einhergeht vor seinem Heerbann.

32 Ob du töricht gehandelt und dich überhoben hast oder ob du recht überlegt hast: lege die Hand auf den Mund!

33 Denn wenn man Milch stößt, so wird Butter daraus, und wer die Nase hart schneuzt, zwingt Blut heraus, und wer den Zorn reizt, ruft Streit hervor.

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Die Worte an Lemuel

31

1 Dies sind die Worte Lemuels, des Königs von [a] Massa, die ihn seine Mutter lehrte.

2 Was, mein Auserwählter, soll ich dir sagen, was, du Sohn meines Leibes, was, mein erbetener Sohn?

3 Laß nicht den Frauen deine Kraft und geh nicht die Wege, auf denen sich die Könige verderben! [a]

4 Nicht den Königen, Lemuel, ziemt es, [a] Wein zu trinken, nicht den Königen, noch den Fürsten starkes Getränk!

5 Sie könnten beim Trinken des Rechts vergessen und verdrehen die Sache aller elenden Leute.

6 Gebt starkes Getränk denen, die am Umkommen sind, und Wein den betrübten Seelen,

7 daß sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken.

8 Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind. [a]

9 Tu deinen Mund auf und richte in Gerechtigkeit und schaffe Recht dem Elenden und Armen.

Lob der tüchtigen Hausfrau

10 Wem [a] eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichsten Perlen.

11 Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln.

12 Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang.

13 Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen.

14 Sie ist wie ein Kaufmannsschiff; ihren Unterhalt bringt sie von ferne.

15 Sie steht vor Tage auf und gibt Speise ihrem Hause, und dem Gesinde, was ihm zukommt.

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16 Sie trachtet nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg vom Ertrag ihrer Hände.

17 Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und regt ihre Arme.

18 Sie merkt, wie ihr Fleiß Gewinn bringt; ihr Licht verlischt des Nachts nicht.

19 Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel.

20 Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Bedürftigen.

21 Sie fürchtet für die Ihren nicht den Schnee; denn ihr ganzes Haus hat wollene Kleider.

22 Sie macht sich selbst Decken; feine Leinwand und Purpur ist ihr Kleid.

23 Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes.

24 Sie macht einen Rock und verkauft ihn, einen Gürtel gibt sie dem Händler.

25 Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages.

26 Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist gütige Weisung.

27 Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und ißt ihr Brot nicht mit Faulheit.

28 Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie:

29 »Es sind wohl viele tüchtige Frauen, du aber übertriffst sie alle.«

30 Lieblich und [a] schön sein ist nichts; eine Frau, die den HERRN fürchtet, soll man loben.

31 Gebt ihr von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke sollen sie loben in den Toren!

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Prediger 7, 16-23

16 Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest. [a]

17 Sei nicht allzu gottlos und sei kein Tor, damit du nicht stirbst vor deiner Zeit.

18 Es ist gut, wenn du dich an das eine hältst und auch jenes nicht aus der Hand läßt; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allen.

19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Gewaltige, die in der Stadt sind.

20 Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, daß er [a] nur Gutes tue und nicht sündige.

21 Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, daß du nicht hören mußt wie dein Knecht dir flucht;

22 denn dein Herz weiß, daß du andern auch oftmals geflucht hast.

23 Das alles hab ich versucht mit der Weisheit. Ich dachte, ich will weise werden, sie blieb aber ferne von mir.

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